FESCHTV – So Führte Squid Game Zur Todesstrafe Für Einen Mann In Nordkorea

So Führte Squid Game Zur Todesstrafe Für Einen Mann In Nordkorea & FESCH.TV:

Der Satz „Das Leben imitiert die Kunst“ wird in den USA oft und viel benutzt. Allerdings hat dieser Satz an Orten wie Nord- und Südkorea oftmals eine fürchterliche Realität… und es wird nicht minder furchtbar, wenn man die grausige Tatsache bedenkt, dass die südkoreanische Kunst aktuell gerade hohe Wellen schlägt.

Nehmen wir doch zum Beispiel „Squid Game“. Wenn man sich all die Brutalität und die bunten Farben wegdenkt, dann ist das bekannte Survival-Drama von Netflix ein düsterer Sozialkommentar über die untere Stufe der sozialen Leiter und wie diese Menschen unter denen leiden müssen, die mehr Macht haben als sie selbst. Laut einem verstörenden Bericht von Radio Free Asia vom 23. November wurde gerade eine weitere Version dieser gruseligen Geschichte Realität, als ein Mann wegen „Squid Game“ zum Tode verurteilt wurde.

Irgendwann in der letzten Zeit wurde ein Schüler aus Nordkorea erwischt, wie er eine Kopie von „Squid Game“ kaufte, die, wie RFA es schreibt, auf einem USB-Stick in das Eremiten-Königreich“ „geschmuggelt“ wurde. Der Schüler schaute die Serie dann, Zitat, „mit einem seiner Freunde in der Klasse,“ laut den Quellen von RFA. Die Quelle sagte:

„Der Freund erzählte vielen anderen Schülern davon, die dann auch Interesse bekamen und er gab ihnen auch den USB-Stick. Sie wurden von den Sittenrichtern von 109 Sangmu geschnappt, die einen Tipp bekommen hatten.“

Das führte laut Bericht zur Festnahme der Schüler, genauso wie zur Festnahme des „Schmugglers“, der ihnen die Netflix-Survival-Game-Serie ursprünglich verkauft hatte. Was danach geschah, hätte auch eine der düstersten Episode der Serie sein können.

Die Person, die die Kopie von „Squid Game“ verkauft, wurde zum Tode durch ein Erschießungskommando verurteilt, nachdem die Behören entdeckten, dass er die Netflix Serie aus China in das Land gebracht hatte. Die Schüler bekamen ebenfalls harte Strafen, die zwischen mehreren Jahren Zwangsarbeit bis hin zu lebenslänglicher Haft rangierten. Laut den Berichten wurden auch der Direktor der Schule und zwei Mitglieder der Fakultät ihrer Positionen enthoben, weil sie das Geschehnis erlaubt hatten. Die Quelle von RFA sagte:

„Es ist sicher, dass sie sich in Kohleminen abrackern müssen oder ins Exil in ländliche Bereiche des Landes gebracht werden, also sind alle anderen Lehrer in Sorge, dass es ihnen auch so gehen könnte, wenn einer ihrer Schüler auch in die Untersuchung mit reingezogen würde.“

All das wurde in Übereinstimmung mit dem neuen Gesetz für „Beseitigung des reaktionären Denkens und der reaktionären Kultur“, das als Maximum die Todesstrafe für jeden verhängt, der erwischt wird, wie er, Zitat, „Medien von kapitalistischen Ländern, insbesondere Südkorea und den USA, schaut, besitzt oder verbreitet“, berichtet RFA. Quellen gaben an, dass die „dystopische Welt“ der Serie, in der Menschen einen Wettbewerb um einen gigantischen Geldpreis oder Auslöschung durch Tod veranstalten, Anklang bei Nordkoreanern findet, die „risikoreiche Berufe oder unsichere Positionen“ haben. Währenddessen hat Nordkorea einen ähnlichen Vorwurf gegen seinen südlichen Nachbar erhoben. In einem Bericht auf einer Propagandaseite aus dem Oktober 2021 wird „Squid Game“ als „brutale“ Reflektion der Südkoreanischen Gesellschaft beschrieben.

Laut NBC haben einige Sudkoreaner tatsächlich das Gefühl, dass „Squid Game“ ziemlich genau die Ungleichheit des Reichtums, den sie erleben, nur nicht auf dem Niveau, das Nordkorea behauptet. Sicherheitsanalyst Jung Dunn erklärt:

„Es geht um so gewohnte Geschichten von Schuldengeplagten Menschen, die man auch im echten Leben treffen würde. Die Geschichte entstammt der tiefgewurzelten Wahrnehmung, wie die Gesellschaft auf Versagen schaut, besonders individuelles, finanzielles Versagen.“

Hier der ganze Artikel (auf Englisch):







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